Pressestimmen
zu FLOW / Temprary Art Zone II

Wenn man den schmalen dunklen Container auf dem Schirrhof betritt, fühlt man sich wie Alice im Wunderland. Von außen wenige gedrängte Quadratmeter, drinnen öffnet sich der Horizont. Die Wände scheinen sich aufzulösen im gleißenden Scheinwerferlicht der untergehenden Sonne. In der Mitte des Raumes steht ein schwarzes Bettgestell mit weißem Laken. In dem Moment, wo die Schuhe des Besuchers auf dem Kies knirschen und das Heu in den Kissen unter ihm raschelt, wird er selbst Teil der Soundcollage. Die Geräusche vermischen sich mit dem eingespielten Rauschen der Wellen und dem dumpfen Klingen und Klongen der Planken. Wenn man dann auf dem Bett liegt, hat man das Gefühl, der Container könnte sich jeden Moment bewegen und auf ein Schiff gehoben werden.

Andreas Haltermanns Installation "Flow" ist das vierte und letzte Kunstprojekt für dieses Jahr im Container des Trollwerk e.V. auf dem Schirrhof. Sie hebt sich von den vorhergehenden Ausstellungen deutlich ab. Andreas Haltermann hat das, von den Veranstaltern vorgegebene Thema "Künstler und ihre Idole" ganz anders verarbeitet, als seine Kollegen Monika Weiss, Van Icon und Marstwo und Ali Kepenek. Während der Betrachter sich in den vorhergehenden Film- und Videowerken mit Themen wie Pornografie, Behinderung und dem Nationalsozialismus auseinandersetzen musste, braucht er zu Haltermanns Bett keine Position beziehen. Er landet in einem Zwischenraum, den der Künstler und Bühnenbildner die Lücke zwischen den Gedanken nennt. Dort existiert nichts, außer dem Betrachter selbst, das Bett und die Illusion des Meeres. Das ist zumindest die Idee hinter dieser "neurobiologischen Versuchsanordnung", wie Andreas Haltermann sie betitelt.

Potsdamer Neueste Nachrichten, 13.10.2010



Zu SHOW WINDOW LIFE EXHIBITION

(...) den Zuschauer nicht nur als machtlosen Betrachter aussen vor zu lassen, sondern er wird gefordert, sich sein Stück selber zu suchen.

TIP Berlin, 23.9. 2005



Zu ABSOLUTE RUHE BITTE !

(...) wunderbare Licht- und Rauminstallationen in ungewohnter Schönheit (...)

Neues Deutschland, 24.1.2001


Ein außergewöhnlicher Theaterabend mit Tanz, Theater und Rauminstallationen.

TIP Berlin, 20.1. 2001



zu IDYLLEN - EIN HEIMATFILM

(...) Die "Heimat", die gewöhnlich eine unverwechselbare, mit persönlicher Geschichte verbundene Region bezeichnet, wird als Ansammlung durchaus verwechselbarer, standardisierter Bauteile und geschlossener Türen präsentiert. Bei aller Ironie verletzt der Film nicht, er bleibt im wörtlichen Sinne vor der Schwelle zur Privatsphäre. Er stellt kein Zuhause in Frage, wohl aber die Vermassung scheinbarer Individualitäten.

Annette Lagler / Peter Koch, 23.11.1996, Katalog zur Ausstellung im Kunsthaus Bocholt



zum DR. RICHARD KIMBLE SYNDROM

Die Flucht vor sich selbst beginnt mit Lustgestöhn beim rituellen Händewaschen und Ringen um klare Verhältnisse, mit sauberen Fingerspitzen und blütenweißen Rokoko-Rüschen, während Büchners Revolutionshelden aus dem Off schon mal für das große Reinemachen auf Erden plädieren dürfen. (...)

...lässt die Berliner Schauspielerschar um die beiden Theaterdramaturgen Wolfgang Mentzel und Andreas Haltermann ein multimediales Happening über gleich mehrere Bühnen gehen, bei dem die Akteure immer wieder zwanghaft vor dem inneren Schweinehund auf der Flucht sind.

Der Tagesspiegel Berlin, 14.6.1996



zu IN EINER BLONDEN NACHT GALOPPIEREN...

"Denn zart, gar feinfühlig geht es bei diesem erotischem Stellungskrieg noch nicht einmal in den tänzerischen Fußnoten zu. (...) Grelle Knall- und Schaueffekte lassen den Hang zum Happening immer klarer hervortreten, den der Impresario schon früher demonstriert hat."

Der Tagesspiegel Berlin, 15.3.1995




zu VON BLUTHUNDEN & ROSENDUFT

(...) sind deshalb Videokamera und Monitor ein Teil der Ausstellung. Ein Sinn des Ganzen erschließt sich, wenn überhaupt, nur mühsam und gegen innere Widerstände. Einer davon: Die Ästhetisierung des Verbrechens, das prickelnde Spiel mit dem Grauen, (...) Wenn es für die Kunst genügen sollte, dass man einen Raum anders verlässt, als man ihn betreten hat, dann ist dieser Anspruch hier erfüllt.

Potsdamer Neueste Nachrichten, 10.5.1994



zum VIDEO - ESSAY

"Sein experimenteller Hundefilm "Es war immer eine Liebe zwischen uns Beiden" verschreckte schon im Vorjahr überzeugend viel Publikum."

Der Tagesspiegel Berlin, 14.2.1992



zu SCHMERZVERHÜTUNG

"Spannung und lautstarke "Stimmung" stellen sich somit fast von selbst zwischen den verschiedenen Abteilungen des szenischen Spektakels ein, das mit seinem lustvollen Happening-Touch unüberhörbar schwanger geht."

Der Tagesspiegel Berlin, 2.6.1992


"Mit entsprechend geringen Mitteln, aber mit sehr schönen Ideen der Beteiligten, ist ein Ergebnis entstanden, das wirklich sehenswert ist."

TAZ Berlin, 12.6.1992